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13.11.2023

«Wenn man sich ehrenamtlich für etwas einsetzt, dann aus Begeisterung, Teil von etwas zu sein.»

Magalie Perren ist Chief of Staff des Matterhorn Cervino Speed Openings und damit auch zuständig für 500 Volunteers. Im Interview spricht sie über die Herausforderungen ihres Jobs und gibt einen spannenden Einblick in die Abläufe hinter den Kulissen.

Welche wichtigen Aufgaben stehen auf deiner Checkliste für die kommenden Tage?

«Eine wichtige Aufgabe ist die Kommunikation mit allen Teamleitern. Die Koordinierung mit jedem von ihnen ist unerlässlich. Mein Ziel ist es nicht, Mikromanagement zu betreiben, sondern ihnen Freiraum zu geben, wobei ich ein wenig Perfektionist bin und möchte, dass alle zufrieden sind. Eine weitere wichtige Aufgabe für mich ist es, dafür zu sorgen, dass die Kommunikation mit den Freiwilligen funktioniert und sie zufrieden sind. Ein schwieriger Moment ist die Erkenntnis, dass ich nicht überall gleichzeitig sein kann. Ich muss darauf vertrauen, dass jeder sein Bestes gibt und dass wir während der Veranstaltung unseren Schwung finden werden.»

Die Koordination von 500 Freiwilligen für ein Skirennen in diesem grossen Umfang ist keine einfache Aufgabe. Kannst du deine Strategie zur erfolgreiche Koordination näher erläutern, von Arbeiten auf Kommunikations-Kanälen bis zur Aufgabenverteilung?

«Was die Strategie anbelangt, so ist dies mein erstes Mal, und ich finde es nach und nach heraus. Ich habe einen Plan ausgearbeitet, um verschiedene Gruppen zu bilden, da ich nicht überall gleichzeitig sein kann. Wir haben Arbeitsgruppen und Arbeitsbereiche, in denen erfahrene Teamleiter die Führung übernehmen. Ich versuche, die richtigen Leute zur Verfügung zu stellen und lasse sie dann selbst entscheiden. Die Bildung dieser Gruppen und die Aufrechterhaltung eines regelmässigen Kontakts sind wichtig, um Feedback zu erhalten. Das Feedback ist entscheidend, wenn es beispielsweise brennt, damit ich effektiv reagieren kann. Um rechtzeitig reagieren zu können, muss festgelegt werden, wer zuständig ist. Es gibt Aspekte, an die ich mich noch gewöhnen muss, und ich weiss, dass es für das nächste Jahr noch Raum für Verbesserungen gibt.»

Die Motivation der Freiwilligen während des Skirennens aufrecht zu halten, birgt einzigartige Herausforderungen. Wie gehst du mit diesen Hindernissen um und wie hältst du das Team motiviert, unter Berücksichtigung von Faktoren wie unberechenbarem Wetter und den körperlichen Anforderungen der Veranstaltung?

«Natürlich ist die Organisation manchmal eine kleine Herausforderung und ich versuche, einen kühlen Kopf zu bewahren. Es ist schwierig, wenn meine beiden Telefone gleichzeitig klingeln. Ich sage den Freiwilligen immer, dass sie sich an mich wenden können, wenn sie etwas brauchen, wenn sie keine direkte Antwort vom Teamleiter bekommen. In unserem Freiwilligenbüro haben wir einen Raum eingerichtet - nicht gerade eine Lounge, aber es gibt Getränke und etwas zum Essen. Dort können sich die Freiwilligen nach ihrer Schicht entspannen, und der Raum ist bis spät abends geöffnet. Ich versuche, die Volunteers zu beschäftigen, damit sie sich untereinander austauschen können. Für den Gran Becca Apero habe ich zum Beispiel gesagt, dass er jeden Tag stattfindet, aber ich habe bewusst nicht die genaue Uhrzeit genannt. Ich vertraue darauf, dass die Freiwilligen miteinander kommunizieren und sich gegenseitig motivieren.»

Wie schaffst du eine positive Atmosphäre und bewältigst Herausforderungen bei der Arbeit mit Freiwilligen? Kannst du einen Einblick teilen, wie du Teamgeist förderst? Besonders in schwierigen Momenten?

«Sicherlich haben wir alle Momente des Stresses, in denen wir uns ein wenig überfordert fühlen, aber ich weiß, wie wichtig es ist, Ruhe zu bewahren und die Dinge Schritt für Schritt anzugehen. Wir können nicht alle Probleme sofort lösen, aber wir können so effektiv wie möglich reagieren und kommunizieren. Es ist wichtig, die Freiwilligen zu verstehen. Mein Hauptziel ist es, mit ihnen in Kontakt zu kommen und mir vorzustellen, wie es wäre, an ihrer Stelle zu sein. Darauf habe ich mich den ganzen Sommer konzentriert - ich habe überlegt: "Wenn ich ein Freiwilliger wäre, was würde ich brauchen? Was ist mir wichtig?" Diese Perspektive hat mir geholfen, meinen Planungsprozess zu organisieren. Wie gesagt, die Umsetzung der Theorie in die Praxis kann eine Herausforderung sein, und es gibt viel zu tun. Es ist ja nicht so, dass alles toll ist und immer nur Sonnenschein herrscht, oder? Wir im Team helfen uns gegenseitig, aber es kann auch sein, dass nicht jeder immer gut drauf ist. Also müssen wir uns auch in stressigen Zeiten gegenseitig akzeptieren. Aber am Ende ist unser Hauptziel: die Skirennen. Dafür arbeiten wir alle und dafür müssen wir vertrauensvoll, entgegenkommend und verständnisvoll sein. Ich glaube, das hilft. Wenn man sich ehrenamtlich für etwas einsetzt, dann aus Begeisterung, Teil von etwas zu sein. Um ehrlich zu sein, möchte ich auch als Volunteer arbeiten, um Erfahrungen zu sammeln, um zu sehen, wie andere Rennen oder andere Veranstaltungen ablaufen, wie sie organisiert sind, wie sie strukturiert sind, und wie gesagt, ich habe nie wirklich als Volunteer gearbeitet. Ein paar kleine Dinge, aber nie im Hintergrund.»